Liebe Eltern! Ihr Lieben! Sonntag, d. 27.1.46.
Empfangt die herzlichsten Sonntagsgrüße von Eurem
Franz. Heute habe ich wieder allerlei ermunternde
Nachrichten von Deutschland gehört. So zum Beispiel,
daß alle Post, die wir mal geschrieben haben, ange-
kommen (sind) ist. Dann weiss ich auch, daß alle
meine Briefe angekommen sind, ob schwarz oder auf
richtigem Wege. Dies ist der erste Brief, den ich wieder
auf diesem Wege schreibe. Von den Suchkarten sind vor zwei
Tagen erst sechs angekommen. Ich hoffe, daß ich auch bald
Nachricht bekomme. Ein Leutnant von uns hat von Magdeburg
sehr erfreuliche Nachricht bekommen. Er hat sogar schon eine
Arbeitsstelle, wo er wieder anfangen kann, wenn er nach hause
kommt. - Man macht sich hier so seine Gedanken und wartet
auf den heissersehnten Tag der Freiheit. Wir haben hier jetzt eine
Verpflegung wie ich sie während des ganzen Krieges nicht gehabt habe
ausser zu Hause bei Dir, liebe Mama, Du müsstest mich mal
sehen, wie ich hier sitze und schreibe. Viele herzliche Grüsse
an alle in Berge. Ganz besonders Euch, liebe Eltern von eurem Franz.
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