Liebste Josi! Sonntag, d. 24.II.46.
Am Freitag fand ich zufällig unter den drei Briefen,
die über die Schweiz kamen, Deinen Brief vom 3.2.
Welche Freude er mir bereitete, kannst Du Dir nicht
vorstellen. Nun weiss ich ja, daß alles noch in Ordnung
ist bei Euch und bei uns zu Hause. Vor allem sind
meine Papiere gut angekommen, und meine Bücher u.
der Rest von meinen Sachen ist noch da. Ich muss ja
doch mit Dir ein neues leben aufbauen. Wir sind
ja noch jung und kommen über diese trübe Zeit
besser hinweg. Das ist die grösste Freude für mich, daß Du
mir die Treue gehalten hast, und das ist für mich alles. Alles
andere kommt von selbst. -- Hier hat sich noch nichts geän-
dert. Parolen sind genug da. Ich hoffe, wenn die Arbeit zu Ende
ist, daß wir nach Hause gehen können. Die Briefe über V.
habe ich noch nicht bekommen, hoffentlich morgen! Heute
abend wollen wir vier Offiziere einen Hausdoppelkopf spielen.
In der Hoffnung, bald wieder mit Dir vereint zu
werden, grüßt Dich Dein immer an Dich denkender Franz.
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