26.6.46. Liebe Eltern! Ich war glücklich, als ich heute wieder zwei Briefe erhielt. Es war Dein so
sorgenvoller Brief, liebe Mutter und einen Brief von Agnes in Ahden. Dein Brief lief sehr schnell vom 16.6.
Aber dafür habe ich lange keine Post bekommen. Davor fehlen noch einige Briefe. Von Agnes fehlt auch
einer. Aber mache Dir keine Sorgen, Mama, mir geht es noch gut. Auch die Entlassung geht jetzt los.
Es kommen erst die älteren dran. Und ich hoffe, dass ich Anfang Juli auch dran komme. Aber bis ich
erst die Haustürklinke in der Hand habe wird wohl noch länger dauern (das Warten im Entlassungs-
lager). Bis 1. August müsst ihr das Datum schon hinausschieben. Heute traf ich zufällig beim Fussball
einen Studienkollegen. Er wartet auch sehnlichst auf den Tag der Freiheit, die man sich so garnicht vor-
stellen kann. Habt keine Angst um mich, ich werde einmal doch auch entlassen. Herzl. Grüße Euer Franz.
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