Du schreibst, wie Du die Träumerei wieder
gut machen könntest. Mach es damit
gut, dass Du jetzt immer dahinter her
bist, die Wohnung frei zu bekommen. Es
wäre gut, wenn wir beide ein Zimmer
wenigstens für uns hätten. Frage den Grote
mal, ob er denn die Möbel noch liefern wollte.
Meinetwegen kann er mir gestohlen bleiben.
 Etwas muss ich Dir noch beichten. Bei
dem Rücken auf Euerm Boden habe ich ein
Buch gefunden, das habe ich mir mitgenom-
men. Es heisst: „Der gute Ton”, von Franz
Ebhardt. Vorn steht der Name von Franz
Cramer eingeschrieben. Hast Du es mal
von Cramers geliehen? Sei mir nicht
böse, wegen der Heimlichtuerei. Jetzt weisst
Du es ja. Ich hätte Dich auch fragen kön-
nen, Du hättest nichts dagegen gesagt.
Du siehst, ich war auch komisch an dem
Tage. Nun ist alles wieder gut.
 Heute abend will ich ein schönes Bad
nehmen. Morgen geht es wieder an die Ar-
beit. Heute ist noch so ein halber Feier-
Tag.
Liebste, jetzt habe ich Dir sicher alles ge-
schrieben, sei nicht bang, bald wird es
wieder Frühling, bald wird es auch für
uns beide besser.
 Ich freue mich sehr über Deinen lieben Brief
und bin ganz versöhnt. In Liebe und
Sehnsucht grüsst und küsst Dich Dein
                        Waldo.

 Ich hoffe, dass Dich dieser Brief
 genug getröstet hat und Dich ganz aus-
 gesöhnt hat. Hoffentlich hast Du die Mel-
 kerei bei Marx vorbei.

    Viele liebe Grüsse auch an Mutter,
    Maria, Hanna, Otto und Anneliese
    und Tante nicht zu vergessen.
    An die Bäume und die Birnen
    will ich denken.
                In Liebe, Dein
                      Franz.

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Blatt 1/2 von 1947.xx.xx Brief Franz an Josi



Blatt 2/2 von 1947.xx.xx Brief Franz an Josi