Ihr Lieben! Metz, d. 17.III.46.
Heute am Sonntag denke ich ganz besonders an Dich,
liebe Mama! Heute ist Dein Namenstag. Ich wünsche
Dir alles Gute und viel Freude an diesem Tage. Wie schön
wäre es, wenn ich jetzt bei Euch sein könnte. Seit
dem 5. März bin ich jetzt in Metz in einem viel
größeren Lager. Wir hatten gehofft, von St. Dizier nach
Hause entlassen zu werden, aber da sind wir hier
gelandet. Die Unterkunft ist eine Kaserne. In manchen
Dingen haben wir uns verschlechtert. Der Zahnarzt ist
leider woanders hingekommen. Jetzt sind wir nur noch
vier von den alten zusammen. - Aber wie geht es Euch? bis
jetzt habe ich noch keine richtige Nachricht von Euch erhalten.
Vorgestern bekam ich einen Brief von Hackenbergs. Sie schrieb
mir, sie sei mit Euch in Briefwechsel, und Papa sei bei ihr
gewesen. Von Josi habe ich einen Brief vom 3.Febr. Sie wird Euch
auch verschiedenes von mir schreiben. Nun heisst es wohl, bis
Ende Juni aushalten. Es grüßt Euch Euer immer an
Euch denkende Franz. Viele Grüsse auch an alle in Berge.
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